Ernst Servais wurde am 23. November 1931 in Köln-Deutz geboren, wo er als Kind den Zweiten Weltkrieg in seiner ganzen Grausamkeit erlebte. Seine Mutter war deutsche Staatsbürgerin (sie stammte aus Bergisch-Gladbach), sein Vater war Belgier (geboren in Ovifat). Nachdem der Vater 1941 verstorben war, zog die Mutter mit Tochter Doris und Sohn nach Belgien, um der Armut im zerbombten Köln zu entgehen. Ernst Servais entschloss sich nach dem Abitur im „Collège-Patronné“ in Eupen (1946-1952), katholischer Priester zu werden (Studium im Priesterseminar in St.Trond und Lüttich 1952-1958). Seine erste Stelle als Kaplan, die ihn stark prägte, trat er im Kohlenrevier und Stahlbecken von Seraing an (1958-1960). Das dort erlebte Christ- und Priestersein beeinflusste sein weiteres Leben nachhaltig. Nach acht Jahren Pfarrdienst in St.Vith (1960-1968) wurde Servais Jugendseelsorger für die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens und Rektor im Alten- und Pflegewohnheim in Eupen (1968-1976). Im Jahr 1976 gründete er mit seiner späteren Frau, Christa Fort, das Sozial-Psychologische Zentrum Eupen (SPZ) und absolvierte bei der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland, Kassel) eine Weiterbildung zum Sozialtherapeuten. 1977 bat er den Papst um die Entbindung des Zölibats und musste alle kirchlichen Ämter ablegen. Er heiratete am 17. Juni 1977. Im Rahmen seiner Arbeit mit suchtkranken Menschen im SPZ entwickelte sich die Idee, mehr im präventiven Bereich tätig zu werden. Servais gründete die ASL (Arbeitsgemeinschaft für Suchtvorbeugung und Lebensbewältigung) und entwickelte ein „Primäres Präventionsmodell mit ganzheitlichem und gesamtgesellschaftlichem Ansatz“, das er 1992 in seinem Buch „Bevor es zu spät ist“ bekannt machte. 1997 gründete Servais die UNIPREV (United Prevention), eine internationale Vereinigung von Institutionen mit gesamtgesellschaftlichem Präventionsansatz auf kommunaler Ebene in Gemeinden von acht ost- und westeuropäischen Ländern.

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